Ruhe in Frieden, Luis

Alois Harrach ist verstorben

Alois Harrach (geboren am 4.9.1940, gestorben am 10.12.1920) war Gründungsmitglied des USV im Jahr 1962, langjähriger Spieler, 30 Jahre Kassier und bis zum Schluss ein treuer Fan und Unterstützer des Vereins!


Trauerrede von Hans Patz:


Liebe Hannerl, werte Trauergäste!

Heute sind wir hier, um einem wertvollen Freund die letzte Ehre zu erweisen! Luis, 1940 in der Kriegszeit geboren, hatte drei Geschwister. Zwei Schwestern und einen Bruder. Der Bruder, den er eigentlich nie kennenlernen durfte, hat den Krieg nicht überlebt. Als seine Schwestern sich verheirateten (Aspäck bzw. Gsell), blieb Luis als jüngster allein mit seinen Eltern. Vater Alois verstarb auch allzu früh, so bearbeiteten Luis, gerade 16 Jahre, und seine Mama die Landwirtschaft. Nebenbei musste er mit Gelegenheitsarbeiten seine Finanzen aufbessern. Bis zu ihrem Ableben kümmerte sich Luis um seine Mutter. Er hatte es also beileibe nicht leicht, aber seine positive Grundhaltung hat ihn über schwierige Lebenslagen hinweggeholfen. Die Landwirtschaft nicht mehr tragbar, so übernahm Luis bis zu seiner Pensionierung die Arbeit als Besamungstechniker bei der Fa. Grabler in Lichendorf.
Luis, als geselliger, lebensfroher Mensch geschätzt und beliebt, hat sich immer sehr in das öffentliche Gemeinschaftsleben eingebracht. So engagierte er sich bei der Feuerwehr, wurde von der Dorfbevölkerung für etwa 20 Jahre in den Gemeinderat gewählt und beim Sportverein war er Gründungsmitglied, Spieler sowie jahrzehntelang Kassier. Auch die Leidenschaft zur Jagd packte ihn. Er legte 1982 die Jagdprüfung ab und nahm die vielen Aufgaben eines Waidmannes sehr gerne wahr. Am lautesten pochte sein Herz jedoch für den USV! Er war Mitinitiator bei der Vereinsgründung 1962, obwohl er in dieser Jugendzeit für St. Stefan i. R. seine Fußballschuhe zerriss. Bei Wind und Wetter radelte er von Siebing zu Trainings und Spielen. Vorher musste aber noch die Stallarbeit erledigt sein. Heute unvorstellbar! Mit dem Einstieg in die Meisterschaft trug Luis natürlich den Siebinger Dress und übernahm zudem die verantwortungsvolle Funktion des Kassiers, die er mehr als 30 Jahre lang ausüben sollte. Rückblickend erwies sich Luis als einer der wichtigsten Pfeiler im Vereinsleben, ausgestattet mit einem ansteckenden Humor, Optimismus und vorbildlichem Kameradschaftssinn. „Luis“, frage ich einmal in der Transferzeit, „wir hätten einen guten Spieler an der Angel. Er wird aber net billig sein. Können wir uns das leisten?“. „Nein“, sagte er, „aber wir holen ihn trotzdem!“. So war er, der Luis.


Schön ist’s, wenn’s schön ist!
Mit solchen Sprüchen, begleitet von seinem herzhaften Lachen, sorgte er stets für gute Stimmung. Das Poltern war ihm aber durchaus nicht fremd, wenn er lautstark seinen Standpunkt geradeheraus vertrat. Ohne ihn hätten wir sicher nicht die jetzige Sportanlage, wenn er es nicht durch Tauschen von Grundstücken eingefädelt hätte. Luis wusste, was und wann es etwas zu tun gab, ging voran und war Garant dafür, dass es um Vereinsgeschehen nicht nur finanziell vorwärts ging. Erst recht als der zuvor eingefleischte Junggeselle vor 33 Jahren seine Hannerl eroberte, um mit ihr eine harmonische Lebensgemeinschaft einzugehen. Sie neckten sich, wie es Verliebte halt tun, verstanden sich aber prächtig. „Ich hätte gern öfters mit ihm gestritten, aber mit ihm konnte man das nicht!“, erzählte Hannerl. Frischer weiblicher Wind tat nicht nur dem Luis, sondern auch dem USV unsagbar gut, denn miteinander erledigten sie nun wichtige Belange der Klubarbeit. So führte unsere Mama, von den Insidern so genannt, die Kantine, sie halfen zusammen bei Veranstaltungen und waren sich nicht zu schade gar als Platzwart zu fungieren. Nicht nur bei Siegesfeiern waren Hannerls Käsestangerl ein Highlight (und sind es heute noch), eine wollschmeckende Unterlage und wenn Luis sein Lied „Aber Dirndle komm her zum Zaun“ dirigierte, war die Stimmung am Höhepunkt. Ja, so war er der Luis.
Als er seine Funktion zurücklegte, konzentrierte er sich vermehrt auf die Jagd und gemeinsame Reisen, besonders Flugreisen auf die Kanaren standen am Programm. Er blieb jedoch immer dem USV gewogen, aber die Wolken verdunkelten sich, als Luis von der schleichenden, heimtückischen Alzheimer-Krankheit befallen wurde. Eine schlimme, deprimierende Zeit für ihn und seine Hannerl, die ihm aufopferungsvoll zur Seite stand. Jahrelang dauerte der ungleiche Kampf, den er im 81. Lebensjahr stehend, schließlich verlor. Unser Mitgefühl gilt dir Hannerl, sowie den Angehörigen! Wir müssen uns mit unvergesslichen bleibenden Erinnerungen an einem aufrichtigen, tatkräftigen und humorvollen Freund mit Wehmut verabschieden.
Wenn das Licht erlischt, bleibt die Trauer.
Wenn die Trauer vergeht, bleibt die Erinnerung an das Licht.

Ein dankbares Servus, Luis!

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